Muttermilch ist die natürlichste Babynahrung!
Vor allem ist sie gesund und praktisch. Muttermilch ist sehr einfach für das Baby zu verdauen. Studien zeigen, dass gestillte Babys u.a. seltener Ohr-, Atemwegs- und Durchfallerkrankungen erleiden. Weiterhin beugt sie gegen Übergewicht des Babys vor.
Die Muttermilch sorgt mit den Antikörpern der Mutter für ein starkes Immunsystem und schützt das Kind somit gegen Bakterien, Viren und mögliche Allergien.
Doch sie dient nicht nur dem Schutz des Babys sondern auch dem der stillenden Mutter. So verringert das Stillen z.B. ihr Brustkrebsrisiko. Stillende Mütter achten noch mehr auf ihre gesunde und bewusste Ernährung. Und auch für die Figur nach der Schwangerschaft ist Stillen eines der besten Hilfsmittel, denn beim Stillen verbrennt der Körper 300 bis 500 Kalorien pro Tag.
Zudem ist es einfach praktisch. Die Mutter hat die Milch immer dabei und ist so ungebunden und flexibel.
Stillen ist auch wichtig für den Bindungsaspekt. Im wahrsten Sinne des Wortes stillt es auch die Bedürfnisse Ihres Babys nach Nähe, Geborgenheit und Wärme.
Grundsätzlich ist Stillen etwas Natürliches aber nicht jeder Stillstart verläuft ganz reibungslos. In der Regel sind diese Startschwierigkeiten aber alle in den Griff zu bekommen. Mit der richtigen Hilfe klappt es gut!
Das Wichtigste: Schmerzen sind niemals Bestandteil einer gesunden Stillzeit, auch nicht in der Anfangsphase.
Zu Beginn treten häufiger kleinere Beschwerden beim Ansaugen auf. Sollte dies der Fall sein, legen Sie ihr Baby noch mal ab und in Ruhe neu an, mit dem Mund direkt vor die Brustwarze. Ihr Baby sollte den größtmöglichen Teil des Warzenvorhofs (der dunkle Bereich um die Brustwarze herum) im Mund haben.
Falsches Ansaugen bzw. Anlegen kann unangenehm für die Mutter sein und zu Wunden und rissigen Brustwarzen führen. Lassen Sie sich bitte in diesem Fall frühzeitig helfen, damit Sie Ihre Stillzeit blitzschnell wieder genießen können.
Es lohnt sich durchzuhalten. Schwierigkeiten beim Stillen, vor allem in den ersten Wochen, müssen keine dauerhaften Probleme bedeuten.
Bleiben Sie geduldig, denn es wird einfacher. Wenn Sie und Ihr Baby ein eingespieltes Team sind, ist Stillen einfach wunderschön.
Bitte haben Sie keine Scheu, sich bei Fragen schon während der Schwangerschaft oder auch direkt nach der Geburt Hilfe zu holen. Viele Probleme sind meistens ganz einfach zu lösen und schnell wieder aus der Welt geschafft. Ihre Hebamme steht Ihnen zur Seite und daneben können schon ein bis zwei Termine mit einer ausgebildeten Stillberaterin genügen, um Unsicherheiten oder mögliche Stillprobleme in den Griff zu bekommen.
Sprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder Ihrem Kinderarzt. Diese können Sie an Fachexperten verweisen. Der Austausch in einer Mutter zu Mutter –Stillgruppe tut vielen Müttern sehr gut. Diese Gruppen sind nicht nur für Neu-Mamas sondern für alle. So erhält man wertvolle Informationen und knüpft gleichzeitig neue Kontakte.
Muttermilch ist die beste Nahrung für nahezu alle Babys. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) empfiehlt, nicht vor dem fünften Monat mit Beikost zu starten. Ausschließliches Stillen im ersten Lebenshalbjahr ist für die Mehrzahl der Babys eine ausreichende Ernährung. Zudem wird empfohlen, während der Beikost-Einführung weiter zu stillen. Ihr Baby bekommt über die Muttermilch weiterhin alles, was es zum Wachsen und Gedeihen benötigt. Auch kürzeres oder unregelmäßigeres Stillen kommt der Gesundheit Ihres Babys zu Gute.
Die Dauer einer Mahlzeit ist von Ihrem Baby und dessen Saugverhalten abhängig. Eine Stilldauer variiert zwischen 10 und 40 Minuten. Richtig oder falsch gibt es hier nicht. Anfangs sollten Sie Ihr Baby 10 bis 20 Minuten pro Seite anlegen und es wecken, falls es während des Stillvorganges einschlafen sollte.
In den ersten 14 Tagen sollte Ihr Baby ca. 10 – 12 Mal innerhalb von 24 Stunden gestillt werden. Achten Sie auf Anzeichen, wie z.B. unruhiges Schlafen, Schmatzen oder Kopf drehen und legen Sie Ihr Baby möglichst an Ihre Brust BEVOR es anfängt zu weinen. Warten Sie nicht bis Ihr Baby vor Hunger schreit.
In der Regel werden Sie zu Beginn alle 2 Stunden stillen. Die Abstände verlängern sich mit der Zeit. Langfristig sollte Ihr Ziel sein tagsüber viel zu stillen, um nachts möglichst viel Schlaf zu bekommen.
Sie werden spüren, ob Ihr Baby zufrieden ist oder nicht.
Ein guter Indikator sind z.B. die Windeln. Die Windeln sollten nach dem dritten Tag mindestens sechs Mal nass sein und regelmäßig verschmutzt.
Kurz und knapp: Nein!
Ein gesundes Baby benötigt lediglich Muttermilch. Dem Baby zusätzliche künstliche Nahrung, Wasser oder Tee zu geben, ist nicht zu empfehlen.
Viele Säuglinge spucken nach dem Stillen. Es gibt zwei häufige Ursachen: Überfütterung und Reflux. Reflux tritt auf, weil die Schließklappe am Anfang des Magens noch zu schwach oder untrainiert ist. Dadurch kann die Milch wieder zurückfließen. Solange Ihr Baby an Gewicht zunimmt, ist dies kein Problem.
Manchmal hilft es bereits, wenn Sie Ihrem Baby häufiger kleinere Mahlzeiten geben und es nicht direkt nach dem Stillen flach hinlegen.
Sprechen Sie mit Ihrem Kinderarzt, wenn Ihr Baby sich unwohl fühlt. Wenn der Bauch geschwollen und hart ist, wenn Blut vermengt ist oder das Ausgespuckte eine grünliche Farbe hat.
Gelbsucht tritt auf, wenn der Körper des Babys zu wenig Bilirubin abbaut. Bilirubin wird durch den Zerfall der roten Blutkörperchen hergestellt. Viele neugeborene Babys sind betroffen. Je mehr Ihr Baby trinkt und ausscheidet, desto mehr Bilirubin wird abgebaut und Ihr Baby verliert die gelbliche Hautfarbe.
Ja! Auch wenn Sie kurz nach der Geburt wieder arbeiten möchten, können Sie stillen. Stillen und Beruf lassen sich prima verbinden. Bitte besprechen Sie mit Ihrer Hebamme oder Stillberaterin, wie Sie sich am besten auf das Abpumpen oder Teilstillen vorbereiten.
Trinken Sie ausreichend und achten Sie dabei auf Ihr Durstgefühl. Stellen Sie sich immer etwas Flüssigkeit an Ihren Stillplatz, um regelmäßig etwas trinken zu können. Achten Sie auf Ihre Ernährung. Essen Sie ausgewogen und nehmen pro Tag etwa 500 Kalorien mehr zu sich, als vor der Schwangerschaft.
Stillen Sie so regelmäßig wie möglich und gönnen Sie sich Ruhepausen, wenn Ihr Baby schläft.
Es ist medizinisch nicht erwiesen, dass Stilltee die Milchmenge erhöht. Dennoch schwören viele Mütter und Fachleute auf genau diesen. Schaden tut er mit Sicherheit nicht.
Sollten Sie das Gefühl haben, dass Sie Ihrem Kind nicht genügend Milch bieten können, holen Sie sich bitte Hilfe, bevor Sie eigenständig Medikamente oder pflanzliche Präparate einnehmen.
Säuglinge verlieren in den ersten Tagen nach der Geburt häufig bis zu zehn Prozent ihres Geburtsgewichtes. Erst dann fangen sie an, an Gewicht zuzunehmen. Nach etwa zwei Wochen sollte Ihr Baby wieder bei seinem Geburtsgewicht angekommen sein. Bis dahin sollten Sie Ihren Nachwuchs regelmäßig wecken um zu stillen. Wenn Ihr Baby sein Geburtsgewicht wiedererlangt hat, können Sie meist auf das Wecken verzichten und sich ganz auf die Zeichen Ihres Babys verlassen. Ihre Hebamme wird Sie nach der Geburt durch das Wochenbett begleiten und Ihr Baby regelmäßig wiegen. Die meisten Babys verdoppeln ihr Geburtsgewicht bis zum sechsten Monat und verdreifachen es bis zum ersten Geburtstag.